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Autor: admin

Das Chassis im Detail: Konstruktion und Dimensionierung

Ein Chassis ist nicht nur die Basis eines Fahrzeugs, sondern war für mich der Schlüssel zur Verbindung von Tradition und Innovation. Bei der Nachbildung dieses legendären Rennwagens war es mein Ziel, die technischen Dimensionen und das Erscheinungsbild des Originals einzufangen, während ich moderne Fertigungsmethoden und Materialien nutzte, um die Konstruktion zeitgemäßen Ansprüchen anzupassen.

  1. Erstellung des Gitterrohrrahmens im CAD – Welche Methoden gibt es?

    Die Konstruktion eines Gitterrohrrahmens im CAD kann auf verschiedene Arten erfolgen, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen. Drei gängige Ansätze habe ich dabei untersucht:

    Modellierung mit zylindrischen Volumenkörpern:
    Hierbei werden die Rohre direkt als zylindrische Körper modelliert und zu einem Rahmen zusammengefügt. Diese Methode ist einfach und direkt, stößt jedoch bei komplexeren Konstruktionen schnell an ihre Grenzen, da Anpassungen zeitaufwändig und wenig flexibel sind.
    Modellierung mit Linien und Extrusion:
    Eine beliebte Methode ist es, das Modell zunächst mit Linien im 3D-Raum aufzubauen, die die Mittellinien der Rohre darstellen. Entlang dieser Linien werden dann Kreise mit dem gewünschten Rohrquerschnitt extrudiert, um die Rohre zu erzeugen. Die einzelnen Körper werden anschließend mit booleschen Operationen aneinander angepasst.
    Nutzung spezieller Rohrbiege-Module im CAD:
    Moderne CAD-Programme bieten häufig Module, die speziell für Rohrkonstruktionen entwickelt wurden. Diese erleichtern die Erstellung komplexer Biegungen und Verbindungen, sind jedoch oft anwendungs- oder branchenspezifisch und erfordern eine gewisse Einarbeitung.

    Ich habe mich für die zweite Methode entschieden, da sie mit TurboCAD, das ich für die ersten Entwürfe des Rahmens verwendet habe, am einfachsten umzusetzen war. Diese Methode gab mir die nötige Kontrolle über die Geometrie, während sie gleichzeitig flexibel genug für Anpassungen blieb.
    Später bin ich aufgrund der Anforderungen an Simulationen zu Fusion360 gewechselt und habe auch dort bei dieser Vorgehensweise geblieben. Fusion360 bot mir die Möglichkeit, die Querschnitte der Rohre in Listen zu organisieren. Dadurch war es theoretisch möglich, Änderungen an Rohrdurchmessern effizient durchzuführen – eine wertvolle Funktion, wenn man während der Simulation verschiedene Varianten ausprobieren möchte.
    In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass diese Methode schnell sehr komplex wird. Änderungen am Rohrdurchmesser beeinflussen beispielsweise auch die Verbindungsstellen an den Knotenpunkten. Ich habe es damals nicht geschafft, den Rahmen vollständig parametrisch abzubilden und somit Varianten zu erzeugen. Das lag vermutlich an meinen zu diesem Zeitpunkt noch begrenzten Kenntnissen in Fusion360.

    Wenn jemand weiß, wie man diese Herausforderung elegant löst, würde ich es wirklich gerne lernen!

  2. Dimensionierung der Rohre und Materialwahl basierend auf Simulationen

Fusion360 bietet ein leistungsstarkes Simulationsmodul, das eine vergleichsweise einfache Durchführung von FEM-Berechnungen ermöglicht. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail, und gerade bei der Dimensionierung eines Gitterrohrrahmens musste ich zahlreiche Herausforderungen meistern.

Die schwierigsten Fragen waren für mich:

  • Fixpunkte am Rahmen: Wo genau sollen diese definiert werden, um realistische Bedingungen zu simulieren?
  • Angriffspunkt und Höhe der Last: Wie hoch ist die Belastung tatsächlich, etwa wenn man mit 100 km/h über einen Curb fährt? Solche Lasten lassen sich nur schwer abschätzen, wenn keine gemessenen Werte vorliegen.
  • Netzfeinheit der Simulation: Wie fein muss das FEM-Netz sein, um präzise Ergebnisse zu liefern, ohne die Rechenzeiten unnötig in die Höhe zu treiben?
  • Sicherheitsfaktor: Welcher Faktor ist sinnvoll, um realistische Reserven einzukalkulieren?

Ein zusätzliches Problem ergab sich aus der Geometrie meiner Rohre: An den Knotenpunkten laufen sie spitz zu – im CAD oft schärfer, als es in der Realität möglich ist. An diesen Stellen entstehen sogenannte „Hotspots“, also Bereiche mit extremen Spannungsspitzen. Doch sind diese realistisch oder ein Artefakt der Simulation?

Ohne externe Hilfe hätte ich diese Herausforderungen nicht bewältigen können. Glücklicherweise hatte ich Zugriff auf ein wertvolles Netzwerk:

  • Ein Stahlbaustatiker, der zugleich ein Kunde von mir war, führte mich in die Grundlagen Statik ein. Das half mir, die ersten Stolpersteine zu überwinden.
  • Andy Köhler vom Motopark in Oschersleben war jedoch meine wichtigste Unterstützung. Als Technischer Direktor eines erfolgreichen Rennteams im Formelsport und der GT3-Klasse verfügt Andy über ein unschätzbares Wissen. Dank seiner Erfahrung im Fahrzeugbau und der Nutzung von Sensoren zur Messung von Belastungsspitzen auf der Rennstrecke konnte ich meine Simulationen deutlich realistischer gestalten.

Eine wichtige Erkenntnis, die ich durch diese Zusammenarbeit gewonnen habe:
Simulationen sind nur so gut wie die zugrunde liegenden Annahmen.
Wenn diese falsch sind, sind die Ergebnisse nichts weiter als bunte Bilder ohne praktischen Wert. Besonders die Erfahrung eines Ingenieurs, der unzählige Stunden auf der Rennstrecke verbracht hat, ist durch Software allein nicht zu ersetzen.

Ich kann daher nur empfehlen, solche Simulationen von Profis durchführen zu lassen, wenn man kein entsprechendes Netzwerk hat. Es ist gut investiertes Geld, denn die Einarbeitung in dieses Thema ist äußerst zeitaufwändig. Zudem ist es schwierig, verlässliche Informationen zu finden, da vieles im Rennsport streng gehütetes Know-how ist.

Vorsicht vor gefährlichem Halbwissen: In Internetforen kursieren oft unrealistische Ratschläge. Diejenigen, die sich wirklich auskennen, äußern sich selten öffentlich. Realistische Belastungsdaten werden fast nie geteilt, da sie ein wesentlicher Bestandteil des Ingenieurs-Know-hows sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ohne erfahrene Unterstützung wären meine Simulationen weder realistisch noch umsetzbar gewesen. Software allein reicht nicht – das Zusammenspiel aus technischer Expertise und praktischer Erfahrung macht den Unterschied

3. Die Wahl des Rohrquerschnitts – ein Kompromiss aus Stabilität und Herstellbarkeit

Während der Entwicklung des Rahmens und den ersten Simulationen entschied ich mich dazu, die zunächst geplanten quadratischen Rohre im strukturell hochbelasteten Bereich der Zelle durch solche mit rundem Querschnitt zu ersetzen. Diese Änderung hatte mehrere Gründe: Runde Rohre sind bei gleicher Materialstärke in alle Richtungen stabiler und bieten gerade bei der Energieaufnahme bei einem Unfall deutliche Vorteile.

Doch diese Entscheidung brachte neue Herausforderungen mit sich:
Als ich die ersten CAD-Bilder meines Rahmens im Forum GT40s.com zeigte, wies mich ein erfahrener Forumsnutzer direkt auf die deutlich höhere Komplexität beim Bau eines Rahmens aus runden Rohren hin. Anders als bei rechteckigen oder quadratischen Rohren, die man recht einfach selbst zuschneiden und anpassen kann, verlaufen runde Rohre an den Übergängen bis zur Mitte des jeweils anderen Rohrs. Dadurch entstehen komplexe Knotenpunkte, besonders wenn mehrere Rohre aufeinandertreffen. Diese sind zwar stabiler, aber auch schwieriger zu fertigen.

Zunächst tat ich diesen Hinweis etwas leichtfertig ab, da ich ohnehin plante, die Rohre mittels CNC-Laser zuschneiden zu lassen. Doch im weiteren Verlauf der Arbeit stieß ich auf ein weiteres Problem:

Die Beplankung der Rohre mit Alublech
Die Befestigung der Alubleche an runden Rohren erwies sich als unerwartet herausfordernd. Zum einen ist die Klebefläche bei runden Rohren kleiner als bei quadratischen. Zum anderen bringt das Vernieten zusätzliche Schwierigkeiten mit sich:

  • Präzision beim Bohren: Der Bohrer muss exakt die höchste Stelle des Rohrs treffen, um ein Abrutschen zu vermeiden. Vor allem an schwer zugänglichen Stellen war dies oft eine echte Geduldsprobe und der Bohrer bricht schnell – nicht lustig wenn die Spitze tief im Rohr steckt.
  • Probleme beim Verrutschen: Das verwendete 25CrMo4-Rohr ist wesentlich härter als das Alublech, was dazu führte, dass ein verrutschender Bohrer schnell ein ovales und damit unbrauchbares Loch im Alublech hinterließ.

Schon während der Konstruktion entschied ich mich dazu, für die Seitenkästen, in denen die Tanks untergebracht sind, rechteckige Rohre zu verwenden. Diese Bereiche hängen statisch betrachtet nur außen am Rahmen und sind im normalen Fahrbetrieb kaum belastet. Hier lag der Fokus von Anfang an auf der passiven Sicherheit im Falle eines Unfalls – ein Thema, das ich an anderer Stelle ausführlicher behandeln werde.

Würde ich meinen Rahmen wieder so bauen?
Definitiv. Trotz der Schwierigkeiten bei der Herstellung war der Wechsel zu runden Rohren im zentralen Bereich der Zelle die richtige Entscheidung. Heute würde ich jedoch von Anfang an die Herausforderungen realistischer einschätzen und gezielter planen. Der Zugewinn an Stabilität und Sicherheit ist den Mehraufwand auf jeden Fall wert

Die Grundlage: Von der Idee zum digitalen Modell

Für mich stand von Anfang an fest, dass ich das Projekt nur dann wirklich zum Leben erwecken kann, wenn ich zuerst ein möglichst komplettes CAD-Modell aufbaue – bevor ich auch nur einen Schweißpunkt setze. Das war für mich aus zwei ganz klaren Gründen entscheidend:

  1. Die Komplexität verstehen und Lösungen finden
    Ein solches Projekt ist unglaublich komplex, und nur durch ein digitales Modell konnte ich wirklich begreifen, wie alles zusammenpasst. Nur so konnte ich Lösungen für all die Probleme entwickeln, die sich zwangsläufig ergeben – ohne später bei Bauteilen festzustellen, dass etwas nicht passt. Natürlich gab es trotzdem Fehler, und zwar nicht wenige – oft durch Unachtsamkeit, fehlendes Wissen oder auch einfach durch meine Ungeduld, die mich manchmal zu schnell voranpreschen ließ. Aber das gehört bei mir Wohl dazu. Nach nun bisher 4 Jahren Bauzeit bin ich da etwas demütiger geworden.
  2. Die Notwendigkeit für effiziente Fertigung
    Die meisten Teile des Chassis lassen sich ohne ein CAD-Modell gar nicht effizient fertigen. Ob es nun um CNC-gefräste Teile, Drehteile oder gelaserte Komponenten geht – ohne das digitale Modell würde die Herstellung viel länger dauern und wäre viel fehleranfälliger.

Am Ende ist es für mich nur mit einem CAD-Modell möglich, das Fahrzeug in seiner Gesamtheit zu überblicken und sicherzustellen, dass alles nahtlos ineinandergreift. So kann ich das Auto schon vor Baubeginn in all seinen Details sehen und auch während des Bauens Maße abgreifen usw..

1. Digitalisieren der Maße und Daten (Pläne, Skizzen).

Der Anfang meiner CAD-Arbeit war ganz simpel: Ich begann mit einer 2D-Draufsicht und Seitenansicht, um die Grundabmessungen des Fahrzeugs festzulegen. Dafür griff ich auf alte Dokumente zurück, die Ford bei der Anmeldung zum Rennen in Le Mans eingereicht hatte. Diese beinhalteten grundlegende Maße wie Radstand, Spurweite und die Gesamtfahrzeugabmessungen – also alles, was man für die erste grobe Dimensionierung braucht.

Mit diesen Werten skizzierte ich das Fahrzeug in einer einfachen 2D-Darstellung, um die wichtigsten Maße übersichtlich auf einem einzigen Dokument zu haben. Der Vorteil dieser Herangehensweise war, dass ich gleich einen klaren Überblick bekam, ohne mich sofort in die Komplexität der 3D-Modellierung zu stürzen.

Für diese ersten Schritte verwendete ich TurboCAD, da das Programm eine besonders starke 2D-Funktionalität bietet. Es erlaubte mir, die Maße präzise und schnell zu zeichnen, was für diese grundlegende Phase unerlässlich war. Mit dieser simplen Vorlage konnte ich später alles Weitere aufbauen und die Details Schritt für Schritt weiterentwickeln.

(Eine Übersicht welche Software ich bei der Konstruktion genutzt habe und noch nutze findet Ihr hier in diesem Beitrag)

2. Fehlerquellen und erste Stolpersteine

Mein Problem war ein grundlegendes, das mich erst beim Bauen richtig eingeholt hat. Am Anfang stand eine entscheidende Frage: Konstruiere ich das Auto von außen nach innen oder umgekehrt?

Für mich war diese Frage anfangs eigentlich keine, denn es schien logisch, von außen nach innen zu konstruieren. Warum? Ganz einfach – ich besaß bereits alle nötigen GFK-Karosserieteile, und es war für mich der erste Schritt, diese Teile zu digitalisieren. Mein Freund, der Gerüstbauer ist, hatte mir freundlicherweise einige Gerüstbauteile aus dem Hausbau zur Verfügung gestellt, mit denen ich ein Gestell baute – Danke Lars!
Auf diesem Gestell befestigte ich dann die Karosserieteile und setzte die Frontscheibe ein, um die Teile so gut wie möglich auszurichten.

Dabei stellte ich fest, dass die Bauteile zwar untereinander ausgerichtet werden konnten, jedoch war unklar, ob diese Ausrichtung im Verhältnis zum Chassis tatsächlich stimmte.

Um dieses Problem zu lösen, habe ich das originale Aluminium-Waben-Sandwich-Chassis aus 19-mm-Spanplatten nachgebaut. Obwohl dies mit erheblichem Mehraufwand und zusätzlichen Kosten verbunden war, hat sich der Einsatz für mich mehr als gelohnt. Ich habe das Holzchassis auf einem stabilen Rahmen aus Holzbalken montiert und mit Rädern versehen, wodurch es mobil wurde. Nach der Demontage des Holzchassis konnte ich das verbleibende Gestell außerdem als praktische Plattform für den weiteren Zusammenbau nutzen.

Mit dieser Konstruktion konnte ich die Karosserie scannen und hatte so eine solide Basis. Nachdem ich den Scan grob bearbeitet hatte, konnte ich die Karosserie als Referenz in mein CAD-Modell integrieren. Ich orientierte mich immer daran, dass alles, was ich am Rahmen konstruierte, auch tatsächlich in die Karosserie passen musste.

So weit, so gut – allerdings stellte sich später heraus, dass dieses Vorgehen nicht die beste Entscheidung war. Erst letztes Jahr, als ich mich mit der Lenkung und der Sitzposition befasste, wurde mir klar, dass einige Rohre im Weg standen, ich hatte da ja schon den Rohrrahmen fertig. Deshalb musste ich einen Ausschnitt im Rahmen für das Lenkgetriebe nachträglich anbringen. Aber besonders bei der Konstruktion der Sitze war es eine Herausforderung, passende Positionen und Montagepunkte zu finden, da der Raum durch das vorher festgelegte Karosserie-Layout stark eingeschränkt war. Diese Probleme kosteten mich viel Zeit, die ich im Nachhinein besser hätte investieren können – dazu aber später mehr im entsprechenden Kapitel.

3.Fazit

Heute würde ich andersherum vorgehen: Zuerst die Grundmaße festlegen, dann die Karosserie im CAD platzieren und anschließend die Sitz- und Lenkradpositionen bestimmen. Erst wenn diese Parameter festgelegt sind, würde ich mit der Konstruktion des Rahmens beginnen.

Meine Freunde aus dem Rennsport lachen mich noch immer aus, weil für sie, wäre es von Anfang an selbstverständlich gewesen, so vorzugehen. Naja, hinterher ist man immer schlauer – aber wenn man bedenkt, dass dies mein einzig grober Fehler in den ersten drei Jahren war, gibt mir das irgendwie Hoffnung


Netzwerk und Community: Mein Dank an die stillen Helden

Es geht nicht ohne Hilfe!

Ein Projekt wie der Bau eines Ford GT40 MKIV Replikats ist eine immense Herausforderung. Dabei wird einem schnell bewusst, dass der Erfolg nicht nur von technischem Wissen und harter Arbeit abhängt, sondern auch von den Menschen, die einen unterstützen. Ohne die Hilfe meines Netzwerks wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

An erster Stelle: Meine Frau Britta
Der größte Dank gebührt meiner Frau Britta. Ohne ihr Verständnis, ihre Geduld und ihre Unterstützung wäre dieses Projekt nicht möglich. Sie hat nicht nur unzählige Stunden toleriert, die ich in der Werkstatt oder am Computer verbracht habe, sondern mich auch immer wieder motiviert, dranzubleiben – auch in schwierigen Momenten.

Die GT40-Community: Inspiration und Wissen
Das Forum GT40s.com ist seit fast zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil meines Lebens. Es ist weit mehr als nur eine Plattform zum Austausch – es ist eine weltweite Familie von Enthusiasten, die ihre Leidenschaft für diese Fahrzeuge teilen. Die Hilfsbereitschaft und der Schatz an technischen und historischen Informationen sind schier unglaublich.

Ein besonderer Dank geht an Mitglieder wie Gregg Sidoti, Bob Putnam, Morten A. Larsen, Ian Anderson, Don Nye, Jac Mac und viele andere. Sie alle haben durch ihr Wissen und ihre Unterstützung entscheidend zu meinem Projekt beigetragen. Ob es um historische Fakten, technische Details oder sogar seltene Bauteile ging – die Community hat immer Lösungen parat.

Lokale Unterstützung: Freunde vor Ort
Auch vor Ort hatte und habe ich das Glück, auf die Hilfe von Freunden und Experten zählen zu können:

  • MotoPark: Andy Kohler, technischer Direktor, und Klaus Mayershofer, Konstrukteur, waren und sind unverzichtbar, immer hilfsbereit, egal welche dumme Frage oder Idee ich auch hatte – Lieblingssatz von Andy „Damit fährst Du ins Krankenhaus“
  • MTM: Michi Weber aus der Entwicklungsabteilung und Dennis Duba im Bereich Elektronik haben mit ihrem Know-how viele technische Hürden beseitigt.
  • Drive Dynamics: Uwe Bleck, fantastischer Kinematik-Experte und größter Kritiker meines „Altherren Fahrwerks“, und Anton Pfeifer, Stoßdämpfer-Spezi und Urbayer, haben mir beim Fahrwerk den letzten Schliff gegeben.
  • Donaulaser: Christoph Bauer, Geschäftsführer, der stets bereit war, mir auch noch das kleinste Blech zu schneiden, wenn es nötig war, ich hoffe ich habe Dich nicht zu sehr genervt.
  • Erwin Ettinger: Ein wahrer Künstler im Umgang mit Hammer, Flex u. Schweißgerät. Auch wenn er die meiste Zeit denkt ich bin verrückt 🙂
  • „Flo“ Dunst: Was würde ich nur ohne Deine Drehbank und Fräse machen. So viele Kleinteile….
  • Erhard Dörr: Einer meiner besten Freunde, der mich immer Motiviert wenn es schwierig wird. Hier ein fettes „Zefix!“ nur für Dich 🙂

Ich hab bestimmt noch einige vergessen – Sorry! Sobald es mir einfällt werde ich es hier reinschreiben. Versprochen! Bis dahin Entschuldigung..

Ein Netzwerk, das verbindet
Es ist faszinierend, wie viele Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen bereit waren und noch sind, ihre Zeit und ihr Wissen zu teilen. Ich habe früher den Begriff „Netzwerk“ nie so richtig verstanden, heute weiß ich es besser. Das dieses Projekt so viele Leute rund um den Globus so begeistert, das Sie mir bereitwillig helfen ist einer der schönsten Aspekte der ganzen Sache.

Danke an alle Mitwirkenden
Dieses Kapitel möchte ich nutzen, um jedem Einzelnen Danke zu sagen. Sei es durch Fachwissen, tatkräftige Unterstützung oder einfach motivierende Worte – euer Beitrag war unbezahlbar.

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man auch bei einem so persönlichen Projekt nie allein ist. Hinter jedem Erfolg stehen immer auch die Menschen, die im Hintergrund mitgewirkt haben.

DANKE!

Die Rolle von Software und Technologie bei der Planung

Alles dreht sich um CAD

In meinem Projekt spielte CAD-Software von Anfang an eine zentrale Rolle. Ohne moderne Tools und Technologien wäre es schlichtweg unmöglich gewesen, ein so komplexes Vorhaben wie den Entwicklung eines kompletten Rennwagens zu realisieren.

Der Anfang mit TurboCAD

Ich begann meine Arbeit mit TurboCAD, was naheliegend war: Seit über 20 Jahren betreibe ich das TurboCAD Training Center und bin für die Schulungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. In dieser Zeit habe ich hunderte von Schulungen durchgeführt und zahlreichen Kunden das 2D- und 3D-Konstruieren mit TurboCAD beigebracht.

Mit dieser vertrauten Software erstellte ich die ersten Entwürfe für den Gitterrohrrahmen und begann in 2D mit der Kinematik-Auslegung des Fahrwerks. TurboCAD war für diese grundlegenden Arbeiten ideal – schnell und effizient.

Doch schon bald stieß ich an die Grenzen des Programms: Für die nächsten Schritte, insbesondere die Festigkeitsanalyse des Rahmens, reichten die Funktionen von TurboCAD nicht aus.

Der Wechsel zu Fusion 360

Es war klar, dass ich eine leistungsstärkere CAD-Software benötigte, und so entschied ich mich für Fusion 360. Obwohl ich seit 1998 mit CAD arbeite, stellte dieser Umstieg eine Herausforderung dar. Die Software bot nicht nur deutlich mehr Funktionen, sondern auch einen komplett anderen Ansatz bei der Konstruktion. Besonders der Bereich Simulation war für mich neu und erforderte eine intensive Einarbeitung.

Trotz des Mehraufwands hat sich der Wechsel gelohnt. Fusion 360 ermöglichte mir neben Festigkeitsanalysen und detailliertere Modellierungen, auch den Umgang mit sehr großen Datenmengen, was für die weitere Planung entscheidend war.

Arbeiten mit 3D-Scans

Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Planung war die Arbeit mit 3D-Scans. Ich erfasste Bauteile wie die Karosserie und das Getriebe mithilfe eines Artec EVA 3D-Scanners und der dazugehörigen Software. Diese Daten verwendete ich als Referenz in meinem CAD-Modell, um sicherzustellen, dass der Rahmen unter die GFK-Karosserie passte.

Hier möchte ich besonders meinen Freunden vom MotoPark danken, die mich nicht nur mit der nötigen Hardware unterstützten, sondern auch bei der Aufbereitung der Daten halfen. Ohne ihre Hilfe wäre dieser Teil der Arbeit wesentlich schwieriger gewesen.

Fahrwerksentwicklung mit spezialisierter Software

Für die Entwicklung des Fahrwerks verwendete ich den Suspension Analyzer der Firma Performance Trends, Inc. aus den USA. Zusätzlich experimentierte ich mit dem Online-Tool Suspension Geometry Calculator von racing_aspirations. Beide Programme bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile und gehören zu den wenigen bezahlbaren Optionen für Privatpersonen – im Gegensatz zu den professionellen Lösungen, die schnell mehrere zehntausend Euro kosten können.

Fazit

In dieser Phase meines Projekts war der Einsatz von Software unverzichtbar. Zwischen 2019 und Mai 2021 habe ich ausschließlich konstruiert und geplant – eine intensive Zeit, in der unzählige Stunden in die Entwicklung geflossen sind. Erst danach begann der eigentliche Bau, wobei sich bis heute Phasen des Konstruierens, der Fertigung von Bauteilen, und der eigentliche Zusammenbau immer wieder abwechseln. Dieser iterative Prozess erfordert Geduld, Präzision und vor allem viel Leidenschaft für jedes Detail. Aber genau diese Abwechslung macht für mich den Hauptteil der Faszination dieses Projektes aus.


Bauweise, Materialien und Ansätze

Historischer Ursprung: Das Aluminium-Sandwich-Chassis

Der Ford GT40 MKIV war das erste Rennfahrzeug, das ein innovatives Aluminium-Sandwich-Chassis verwendete. Diese Konstruktion, bestehend aus geraden Platten, setzte damals Maßstäbe für Leichtbau und Stabilität. Dennoch war mir schnell klar, dass es nahezu unmöglich sein würde, diese Bauweise in Eigenregie so umzusetzen, dass alle Festigkeitsansprüche erfüllt werden.

Ein Blick in die Vergangenheit: Erste Skizzen als Grundlage

An dieser Stelle kam mir meine langjährige Mitgliedschaft im GT40s.com-Forum zugute. Ein Bekannter aus der Community, Bob Putnam, hatte einmal einen Original-GT40-MKIV restauriert und dabei etwa zwölf Seiten einfacher Handskizzen mit den wichtigsten Maßen erstellt. Diese Unterlagen stellte er mir großzügig zur Verfügung – ein Meilenstein für mein Projekt, für den ich ihm sehr dankbar bin.

Vom Papier ins Digitale: Die CAD-Rekonstruktion

Die Skizzen waren jedoch alles andere als leicht zu entziffern. (Siehe unten) Viele Stunden verbrachte ich damit, die Maße zu interpretieren, umzurechnen und in mein CAD-Programm zu übertragen. Doch der Aufwand lohnte sich: Stück für Stück nahm das Chassis in digitaler Form Gestalt an und ließ mich einen genaueren Blick auf die Konstruktion werfen.

Die perfekte Ergänzung: Originalpläne aus Schweden

Die größte Überraschung kam später, als mir mein Freund Göran aus Schweden Originalpläne des Chassis aus der Ford-Rennabteilung zuschickte. Diese Pläne ermöglichten es mir, alle Maße nochmals zu überprüfen und meine CAD-Konstruktion zu verfeinern. Es war ein faszinierender Moment, die Technik und Präzision der damaligen Ingenieure aus nächster Nähe nachvollziehen zu können.

Der moderne Ansatz: Ein Gitterrohrrahmen als Basis

Schon 2018 wurde mir klar, dass ein Aluminium-Sandwich-Chassis wie beim Original mit meinen Möglichkeiten nicht realisierbar war. Stattdessen entschied ich mich für einen Gitterrohrrahmen, den ich so plante, dass er mit den außen Abmessungen innerhalb des Originalchassis lag. Diese Entscheidung erlaubte es mir, eine solide Basis zu schaffen, die sowohl stabil als auch technisch machbar war.

Optische Täuschung: Die Verkleidung mit Aluminiumblechen

Um den visuellen Eindruck des Aluminium-Honeycomb-Sandwich-Chassis zu erzielen, plante ich, den Gitterrohrrahmen von beiden Seiten mit dünnen Alublechen zu verkleiden. Die dabei entstehende Breitenabweichung nach innen von etwa 15 mm durch die Rohrdurchmesser fiel kaum auf und ist für das ungeübte Auge praktisch unsichtbar. Dadurch lässt sich ein authentischer Look erzeugen, der das Original optisch in etwa nachahmt.

Detailarbeit: Nieten und Winkelleisten

Um den Eindruck weiter zu verstärken, entschied ich mich, hunderte von Nieten und zahlreiche Winkelleisten zu verbauen. Diese Schritte waren zwar zeitaufwendig, verleiht dem Rahmen jedoch den finalen Schliff und rückten ihn noch näher an das historische Vorbild heran.

Original vs. Persönliche Interpretation: Das Fahrwerk im Fokus

Qual der Wahl

Wenn man sich dazu entscheidet, einen Ford GT40 MKIV nachzubauen, steht man unweigerlich vor der Frage: Wie originalgetreu soll das Fahrzeug werden? Für mich war klar, dass ich an bestimmten Stellen Kompromisse eingehen muss – und möchte. Insbesondere das Fahrwerk ist ein Bereich, in dem ich bewusst von der ursprünglichen Konstruktion abgewichen bin. Meine Entscheidung für ein modernes Fahrwerk in diesem klassischen Gewand basiert auf drei wesentlichen Überlegungen:

1. Sicherheit an erster Stelle

Die langen oberen Längslenker der Hinterachse, wie sie im Original verwendet wurden, sind aus fahrwerkstechnischer Sicht durchaus sinnvoll. Sie tragen zu einer guten Geometrie und Stabilität bei. Doch was passiert, wenn das Fahrzeug bei einem Unfall mit dem Heck zuerst auf ein Hindernis trifft? Die Konstruktion birgt das Risiko, dass diese Längslenker in den Innenraum eindringen und den Fahrer schwer verletzen könnten. Dieses Risiko war für mich inakzeptabel. Sicherheit geht vor, und deshalb habe ich mich entschieden, eine modernere, sicherere Konstruktion zu verwenden, die solche Gefahren minimiert.

2. Fahrstabilität und Beherrschbarkeit

Mit einer Leistung von über 500 PS, einem Hubraum von 7 Litern, mehr als 700 Nm Drehmoment und einem Fahrzeuggewicht von nur etwa 1100 Kilogramm ist der GT40 MKIV bereits ein Biest. Ohne moderne Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle verlangt so ein Fahrzeug dem Fahrer alles ab. Um die enorme Kraft und Dynamik besser kontrollieren zu können, wollte ich ein Fahrwerk, das von seiner kinematischen Grundauslegung so einfach und beherrschbar wie möglich ist. Eine komplizierte oder anfällige Geometrie hätte hier nur zu Problemen geführt. Mit meiner modernen Lösung habe ich einen Kompromiss gefunden, der Stabilität und Fahrfreude miteinander vereint.

3. Ein Anspruch an Modernität

Natürlich spielt auch ein gewisser Ehrgeiz eine Rolle. Ich wollte ein Fahrzeug, das nicht nur sicher und beherrschbar ist, sondern auch mit den Fahrwerkstechnologien moderner GT3-Fahrzeuge mithalten kann. Es ging mir dabei weniger um historische Korrektheit, sondern vielmehr darum, meine persönlichen Ansprüche an das Fahrverhalten und die Leistung zu erfüllen. Es ist beeindruckend, wie weit die Technik in den letzten 60 Jahren gekommen ist, und ich wollte diese Fortschritte nutzen, um das Beste aus meinem Projekt herauszuholen.

Mein Auto, meine Entscheidung

Mir ist bewusst, dass meine Entscheidungen nicht jedem gefallen werden. Es gibt sicherlich Puristen, die meine Vorgehensweise kritisch sehen. Doch letztlich baue ich dieses Auto für mich. Es ist mein Traum, mein Projekt und meine Interpretation eines GT40 MKIV. Die Mischung aus klassischem Design und moderner Technik macht das Fahrzeug für mich so besonders – und darauf kommt es an.

Wie ich zu den Karosseriebauteilen kam

1. Einführung: Der Start der Suche

Was war der Auslöser?
Als ich mit dem Bau meines Ford GT40 MKIV begann, wusste ich, dass die Karosserieteile eines der größten Puzzles des gesamten Projekts sein würden. Der MKIV ist ein Auto, das eine sehr prägnante Form hat und sich von seinen Vorgängeren MK I und MK II sehr start unterscheidet. Für meinen Replika-Bau sind die richtigen Karosserieteile also entscheidend, um das Auto authentisch wirken zu lassen. Schon zu Beginn war mir klar, dass ich auf der Suche nach originalgetreuen Teilen mit vielen Hürden rechnen muss – und das sollte sich als wahr herausstellen.

Die Herausforderung:
Die Karosserie eines klassischen Rennwagens wie dem GT40 ist nicht einfach zu finden. Da es sich bei diesem Auto um ein Modell handelt, das vor mehr als 50 Jahren entwickelt wurde, gibt es nur wenige Anbieter, die Originalteile liefern. Und selbst wenn man welche findet, sind sie in der Regel extrem teuer oder schlichtweg nicht mehr verfügbar. Ich musste also einen Weg finden, Karosserieteile zu bekommen, die sowohl qualitativ hochwertig als auch realistisch sind, ohne mein Budget zu sprengen.

2. Recherche und erste Versuche

Wie bin ich vorgegangen?
Vor etwa 12 Jahren gab es einen kurzen Hoffnungsschimmer: Ein Freund aus den USA importierte einen Bausatz und wollte diesen als Europahändler vertreiben. Doch tragischerweise kam er bei einem Unfall ums Leben, und für mich schien das Thema wieder in weite Ferne zu rücken. Als ich dann endlich bereit war, den Kit Hersteller Fran Hall von RCR (Race Car Replicas) in den USA zu kontaktieren, erfuhr ich, dass er die Karosserieteile wegen eines laufenden Rechtsstreits nicht mehr verkaufen durfte.

Optionen abwägen:
Zunächst sah es so aus, als würde es keine Möglichkeit geben, an die Teile zu kommen. Doch dann stieß ich auf eine interessante Wendung: RCR bezog seine Teile von einem anderen Anbieter – einem gewissen Gregg Sidoti aus New York. Und was noch faszinierender war: Dieser war ebenfalls im Forum aktiv, in dem auch ich seit über 20 Jahren Mitglied bin – GT40s.com. Diese Entdeckung war ein entscheidender Wendepunkt.

3. Der Durchbruch: Erfolgsgeschichte

Nachdem ich erfahren hatte, dass Gregg Sidoti der ursprüngliche Lieferant der Karosserieteile war, nahm ich direkt Kontakt zu ihm auf. Es stellte sich heraus, dass Gregg eine faszinierende Geschichte zu erzählen hatte: Vor fast 30 Jahren stieß er bei einem Shelby-Händler auf originale Ersatzteile vom Werkauto Nr. 4. Ohne zu zögern, erwarb er diese Teile, die für mich wie ein Stück Motorsportgeschichte waren.

Doch damit nicht genug – Gregg war damals so klug, von diesen originalen Teilen einen Satz Formen herzustellen. Diese Formen nutzte er später, um die Karosserieteile zu reproduzieren, die nun mein Projekt möglich machen würden. Es war, als hätte sich eine Tür geöffnet, die vorher verschlossen war. Und als er mir schließlich anbot, mir die originalen Bauteile zu verkaufen, war das für mich ein Moment, der das gesamte Projekt auf eine neue Ebene hob.

4. Beschaffung und erste Eindrücke

Der Versand der Teile war eine besondere Herausforderung. Gregg, als erfahrener Rechtsanwalt, hatte zwar die Kontakte und das Wissen, um die Abwicklung zu organisieren, aber bei praktischen Details wie der Beschaffung des richtigen imprägnierten Holzes für die riesige Transportkiste musste ich einspringen. Gemeinsam fanden wir eine Lösung, und schließlich war alles bereit für den Transport aus New York. Alles natürlich verbunden mit viel Schreiberei mit der Spedition, dem Zoll usw.

Als die Kiste bei mir ankam, war es ein Moment voller Aufregung. Die schiere Größe und das Gewicht ließen bereits erahnen, was da auf mich zukommt. Die Abwicklung verlief letztendlich ohne Probleme, und als ich die Kiste öffnete, übertraf der erste Blick meine Erwartungen bei Weitem.

5. Die Qualität der Teile

Die Karosserieteile, die ich erhalten habe, tragen ohne Frage die Handschrift ihrer Zeit. Aus heutiger Sicht wirken sie ungenau und schwer. Mit modernen Herstellungsmethoden könnten sie präziser und vor allem deutlich leichter produziert werden. Doch das Besondere an diesen Teilen ist nicht ihre Perfektion, sondern ihre Geschichte.

Diese Teile wurden unter den Bedingungen eines Rennteams gefertigt, das zwar mit beinahe unbegrenzten finanziellen Ressourcen arbeitete – aber auch unter enormem Zeitdruck. Zwischen den 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 und 1967 blieben nur wenige Monate, um diese Wagen zu entwickeln und zu bauen. Die Präzision der GFK Teile stand damals nicht im Vordergrund. Was zählte, war die Funktionalität: ein Rennwagen, der nicht wegen seiner Optik gewinnt, sondern durch Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit.

Für mich ist genau das der Kern ihrer Bedeutung. Diese Teile bringen ein Stück der unglaublichen Zeit und des Spirits, der damals herrschte, in mein Auto. Jedes Bauteil erzählt seine eigene Geschichte, und diese Geschichte wird Teil meines Projekts.

6. Reflexion: Was ich gelernt habe

Der Weg zu den Karosserieteilen war alles andere als einfach, aber gerade das hat ihn spannend gemacht. Rückblickend wurde mir klar, wie wichtig Beharrlichkeit und die richtigen Kontakte sind. Ohne die Unterstützung von Gregg Sidoti und die langjährigen Verbindungen im Forum hätte ich die Teile vermutlich nie bekommen.

Auch die praktischen Herausforderungen – vom Finden des richtigen Holzes für die Transportkiste bis hin zur Organisation des Transports – haben mir einiges abverlangt. Doch am Ende hat sich jede Mühe gelohnt.

Dieser Abschnitt meines Projekts zeigt mir, dass es nicht nur auf die Teile selbst ankommt, sondern auch auf die Geschichte, die hinter ihnen steckt. Es sind diese kleinen Erfolge und die Begegnungen, die den Bau meines GT40 MKIV zu etwas ganz Besonderem machen.

Warum der Ford GT40 MKIV?

Schon als Kind wurde ich von einem kleinen, aber faszinierenden Modellauto in den Bann gezogen. Es war ein Ford GT40 MKIV, den mir mein Vater Anfang der 70er Jahre schenkte. Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich das Modell zum ersten Mal in den Händen hielt. Die Form dieses Autos, seine Aerodynamik und sein aggressiver Look faszinieren mich bis heute. Doch es war nicht nur das Modell selbst, das mich beeindruckte, sondern die Geschichte und das Erbe, das es verkörperte.

Der wahre Wendepunkt kam, als ich den legendären Film „Le Mans“ mit Steve McQueen zum ersten Mal sah. In diesem Moment war es endgültig um mich geschehen. Der Mythos „Le Mans“ und die Herausforderung ein Rennen über 24 Std. zu fahren, fazinieren mich bis heute.

Der Ford GT40, besonders die Version MKIV, ist für mich dabei mehr als nur ein Auto – es war ein Symbol für Geschwindigkeit, Innovation und den unaufhaltsamen Willen, den besten Rennwagen zu bauen.

Es war nicht länger nur ein Traum, sondern ein Ziel: Ich wollte einen solchen Rennwagen besitzen, aber nicht irgendeinen, sondern den Ford GT40 MKIV – das Fahrzeug, das in der Geschichte von Le Mans eine entscheidende Rolle spielte. Der MKIV, der 1967 Le Mans gewonnen hat, hat für mich eine besondere Bedeutung. Seine technische Raffinesse, gepaart mit dem unverwechselbaren Design, haben mich nie losgelassen.

Seitdem habe ich die Idee gehegt, dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst selbst zu schaffen. Es ist mehr als nur ein Projekt; es ist die Erfüllung eines Kindheitstraums, das Streben nach Perfektion, die ich leider nie erreiche und die Faszination für ein Fahrzeug, das mich seit Jahrzehnten begleitet.